Wissenswertes über Waffenbesitz
Von H. Werner
http://www.rifleman.at/
Erkennen Besitzer privater Legalwaffen das staatliche Gewaltmonopol an?
Ja, natürlich! Das Gewaltprivileg des Staats ist unbestritten! Allerdings gibt es dieses Monopol nur für die Bereiche der zivilen und strafrechtlichen Rechtsdurchsetzung sowie der Kriegführung.
Das Gewaltmonopol ersetzt nicht die Notwehr und die Nothilfe, beides bleibt vom Gewaltmonopol unberührt. Jegliche Staatsgewalt wirkt nur dann gegen den Bürger, wenn dieser sich nicht gesetzeskonform verhält. Gegen Bürger die sich gesetzeskonform verhalten darf keine Staatsgewalt ausgeübt werden.
Gewaltmonopol bedeutet auch, dass der Staat die Pflicht hat, den Bürger gegen Gewalt von außen (fremde Staaten) sowie von innen (Kriminalität) zu schützen. In Situationen wo der Staat dieser Verpflichtung nicht ausreichend schnell uns zuverlässig nachkommen kann, dürfen Bürger ihr Recht selbst verteidigen. Daraus folgt nicht zuletzt, dass der Staat seinen Bürgern die Waffen, die er dafür benötigen könnte, nicht wegnehmen darf.
Sind Schusswaffen ein geeignetes Mittel zur Selbstverteidigung?
Ein sehr komplexes Thema!
Aus dem Blickwinkel der Kriminalitätsprävention sind Schusswaffen nicht nur ein geeignetes Mittel zur Selbstverteidigung, sie sind sogar das bei Weitem geeignetste Mittel zur Selbstverteidigung. Die Schusswaffe bedroht mit dem Leben das wertvollste Gut eines Aggressors direkt. Somit gefährdet sie das einzige Gut um das er wirklich fürchtet. Gewalttäter fürchten sich nicht vor Elektroschock, vor Verhaftung, vor Gefängnisstrafen, – all diese Varianten betreffen schlimmstenfalls ein paar Monate seines Lebens, das Risiko bleibt aus der Sicht des Täters akzeptabel. Er wird also auch nicht von einem Tatversuch abgehalten, dementsprechend kann auch die Gefahr für das potentielle Opfer nicht präventiv gebannt werden. Nur wenn ein Angreifer riskiert in die Mündung einer Feuerwaffe zu schauen, weiß er, dass die Zeit des Spiels vorbei ist. Dass er nur entweder aufgeben kann, oder sein Leben riskiert. Diese Sprache verstehen Aggressoren, nur dieses Risiko werden sie von vornherein zu vermeiden trachten. Daher hat auch nur diese Sprache die Chance, Gewalt vorab vollständig zu verhindern.
Schusswaffen sind jedoch kein Allheilmittel. Niemand soll sich einbilden, allein durch den Besitz einer Schusswaffe einer konkreten Bedrohung gewachsen zu sein. Intensives Lernen und regelmäßiges Training sind erforderlich, um im Bedarfsfall eine Waffe verantwortungsvoll zum Schutz von Menschenleben einsetzen zu können.
Soll jeder Mensch Waffen besitzen?
Die Freiheit Waffen besitzen zu dürfen bedeutet, dass jeder Mensch das Recht haben muss, sich für seine Person für oder gegen den Besitz von Waffen zu entscheiden. Das Eine ist ganz genauso grundlegendes Recht wie das Andere. Waffenbesitzer haben tiefsten Respekt vor der Entscheidung anderer Menschen, auf Waffenbesitz zu verzichten. Sie treten für das Recht auf Waffenbesitz ein, nicht aber für ein Dogma des Waffenbesitzes.
Wird durch legale Privatwaffen Gewalt verbreitet?
Besitzer legaler privater Waffen sind in der überwiegenden Mehrzahl sehr friedfertige und verantwortungsbewusste Menschen. Sie sind sogar nachweislich weniger gewalttätig als Menschen die keine Waffen besitzen!
Häufig werden Statistiken veröffentlicht die belegen sollen, wie selten legale Schusswaffen im Vergleich zu anderen Tatwaffen für Gewaltverbrechen verwendet werden. Diesen Ansatz halten wir für fragwürdig. Denn ein Gewaltverbrechen ist in jedem Fall verabscheuenswürdig, völlig unabhängig von der verwendeten Tatwaffe! Ob ein Prozent oder fünf Prozent von Kriminellen eine legale Schusswaffe für eine Gewalttat verwendet mag für die Polizei interessant sein, nicht aber als Argument für den privaten Waffenbesitz. Legalwaffenbesitzer sind Sportler, keine Verbrecher. Sie sind auch nicht verantwortlich für Verbrecher! Es kann daher nicht zweckmäßig sein sie mit Verbrechern zu vergleichen, bzw. ihr Handeln jenem von Verbechern gegenüberzustellen. !
Deutlich interessanter ist es festzustellen, wie viele Waffenbesitzer ihrer freiwillig übernommenen Verantwortung auch tatsächlich gerecht werden. Eine Prüfung der Fakten ergibt, dass es bei mehr als 500.000 Besitzern legaler Waffen in Österreich pro Jahr zu weniger als 50 Zwischenfällen kommt. Diese Zahl beinhaltet alle leichten und schweren Unfälle sowie die zwei bis vier jährlichen Gewalttaten mit rechtmäßig besessenen Schusswaffen.
In anderen Worten: Weniger als 0.1 Promille der legalen Waffenbesitzer verursachen einen Unfall, weniger als 0.01Promille der Waffenbesitzer verantworten ein Verbrechen. Diese Zahlen sagen uns, dass Besitzer legaler Waffen ihrer Verantwortung mit weit überdurchschnittlicher Sorgfalt gerecht werden. Andere Gruppen wären froh, in dermaßen geringem Ausmaß Unfälle zu verursachen. So ist beispielsweise bei KFZ-Lenkern die Rate der Unfälle mit Todesfolge pro Jahr ein Vielfaches höher als bei Besitzern von Legalwaffen im gleichen Zeitraum die Zahl aller Unfälle zusammen.
Ist der unbewaffnete Bürger durch Gewalt seitens Legalwaffenbesitzern bedroht?
Gerade in einer Gesellschaft die allen gesetzestreuen Menschen das Recht auf legalen Waffenbesitz zugesteht, ist der unbewaffnete Bürger NICHT mehr bedroht als der bewaffnete Bürger. Das Recht auf Waffenbesitz und noch mehr das Recht zum Führen von Waffen schafft bei Gewalttätern Ungewissheit und erhöht deren Risiko, bei Überfällen verletzt oder getötet zu werden. Diese Ungewissheit verringert die Anzahl von Überfällen auf Menschen, die Gewaltkriminalität sinkt, was auch unbewaffneten Menschen zugute kommt.
Anders ausgedrückt: Nicht so sehr die individuelle Bewaffnung selbst, sondern das RECHT AUF BEWAFFNUNG schützt alle Menschen in einem Staat, der seinen Bürgern vertraut!
Umgekehrt: Ist das Tragen von Waffen allen Menschen verboten, haben Gewalttäter die Sicherheit, dass Ihre Opfer sich nicht effektiv wehren können. Dementsprechend steigt die Gefährdung aller Menschen. Wie die explodierende Gewaltrate in Waffenverbots-Ländern belegt.
Soll der Mensch das Zeitalter der Waffen überwinden?
Jedenfalls ist es erstrebenswert, wenn der Mensch das Zeitalter der Gewalt überwindet. Der Besitz von Waffen, insbesondere von Privatwaffen, ist allerdings davon unabhängig zu betrachten. Gewaltbereite Menschen sind jedenfalls gefährlich, und es fällt ihnen keineswegs schwer sich mit Gebrauchsgegenständen so zu bewaffnen, dass auch eine größere Zahl potentieller Opfer chancenlos ist. Umgekehrt wird ein ausgeglichener Mensch der die Rechte seiner Mitmenschen achtet für niemanden eine Gefahr darstellen, ob er nun Waffen besitzt oder nicht. Demzufolge ist es keineswegs erstrebenswert, das Zeitalter der Waffen zu überwinden. Im Gegenteil, gerade der Besitz von Waffen, das praktische Erleben der Eigenschaften von Waffen, vermittelt den Menschen durch einen hochinteressanten, anspruchsvollen Sport einen verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Fähigkeiten.
Welche Waffen sollen Privatpersonen besitzen dürfen?
Grundsätzlich sprechen wir von Hand- und Faustfeuerwaffen die für sportliches Schießen, zur Jagd, oder auch zur Selbstverteidigung geeignet sind oder als Sammelobjekt Bedeutung haben. Da der Besitzer legaler Waffen ohnehin strenge Kontrollen auf sich nimmt gibt es keinen Grund für das Verbot bestimmter Waffentypen. Wichtiger wäre eine effektivere Schulung zum richtigen Umgang mit den eigenen Waffen. Es ist eine Legende, dass von automatischen Waffen eine besondere Gefahr ausgehen soll. Für derartige Geräte interessieren sich einige wenige Spezialisten, für das Gros der Waffenbesitzer sind solche Waffen allein schon aufgrund der Munitionskosten uninteressant. Es würde der Sicherheit aller Menschen wesentlich mehr entgegenkommen, wenn Sammler die sich für derartige Waffen interessieren ganz offen zu den Behörden kommen können, die Erfordernisse einer sicheren Verwahrung und Kontrolle erfahren und erfüllen können und so in Zusammenarbeit mit der Behörde ihr Hobby seriös ausführen dürfen.
Wäre es nicht möglich, Sportwaffen durch elektronische Zielpointer zu ersezen?
Doch, natürlich ist das möglich! Sie können auch Ihre Lebensgefährtin bzw. Ihren Lebensgefährten durch eine Gummipuppe oder einen Massagestab ersetzten. Wer Spaß daran findet, der möge so handeln. Allerdings sollte eine derartig eindimensionale Interpretation von “Partnerschaft” kein allgemeiner Zwang sein, oder?
Im Ernst: Eine Schusswaffe ist ein komplexes, vielschichtiges, beinahe lebendiges mechanisches, Gerät. Wie gut sie funktioniert hängt von hunderten voneinander unabhängigen Faktoren ab, die Ihr Eigentümer nach und nach erforscht, um seine Treffsicherheit beim Schießen stets weiter zu verbessern. Das beginnt ganz simpel bei der Handhaltung zur Beherrschung des Rückstoßes, bei der Wahl der Griffstück-Oberfläche, und endet bei Pulvermenge, Pulvertyp, Geschossform und -material, und vielem mehr. Schützen wollen Mechanik beherrschen, Elektronik haben wir in unserem Leben schon mehr als genug.
Dem Waffenbesitzer geht es nicht um “den einen, einzigen” Aspekt des Zielens, für ihn ist die Waffe nicht “Gummipuppe für den einen Zweck”. Ihn interessier das ganze Umfeld, von der Reinigung und Pflege, der Instandhaltung, dem Verstehen und Beherrschen der Mechanik, dem Erarbeiten optimaler Treibladungen und Geschosse, dem theoretischen und praktischen Vergleich technisch unterschiedlicher Lösungsansätze, der optimalen Anpassung der Waffe an die Gegebenheiten des eigenen Körpers – von den Augen bis zur Muskelkraft, bis hin zu der Verantwortung welche er mit dem Besitz solcher Geräte übernimmt. Die Gesamtheit all dieser Punkte macht den Reiz des Waffenbesitzes als Hobby aus.
Worin besteht beim Schießen der Sport?
Das ist eine sehr häufig gestellte Frage.
Vor einiger Zeit habe ich einen Bekannten ein altes Winchester Gewehr ausprobieren lassen. Nach 20 Schuss meinte er “Mach Du weiter, das ist mir zu anstrengend!”.
Es gibt auf die obige Frage viele Antworten. Am Klügsten ist aber immer noch, sich die Antwort selbst zu geben und das Schießen einfach einmal auszuprobieren. Viele Anfänger treffen die Scheibe nicht, wo erfahrene Schützen 5 Kugeln hintereinander in ein und das selbe Einschussloch setzen. Und nicht selten verlieren Sportschützen während eines großen Bewerbs 2-3 Kilo an Gewicht.
Um das Ziel überhaupt zu treffen ist Konzentration und meditative innere Ruhe, die richtige Körperhaltung und Atmung, sowie technisch korrekte Handhabung erforderlich.
Ob allein damit nun die Kriterien für einen Sport erfüllt sind? Während der letzten 500 Jahre hat man das so gesehen, nicht zuletzt deshalb: Ja, – mit Sicherheit!