Was wir aus Norwegen lernen

Von Dr. Georg Zakrajsek

Können wir aus der Katastrophe von Norwegen etwas lernen? Sollen wir daraus etwas lernen? Wer soll daraus etwas lernen? Und was überhaupt?
Die Fähigkeit, aus solchen Vorfällen etwas zu lernen, ist beschränkt. Der Mensch wird aus Schaden selten klug. Außerdem: Um das Lernen geht es nicht. Es geht nicht darum, diese Vorfälle auszuwerten, Gegenstrategien zu entwickeln und Überlegungen anzustellen, wie man solche Dinge in Zukunft verhindert könnte.
Ginge es bloß darum, wären wir schon fertig. Es sind Fehler gemacht worden, unglaubliche Fehler, die es dem Täter erst ermöglicht haben, sein Vorhaben auszuführen. Der Bombenanschlag ist auszuklammern. Niemand kann das verhindern. Das gelingt auch einer ständig präsenten und gut ausgerüsteten Militärmacht nicht. Libanon, Nairobi, Afghanistan, Pakistan, Beispiele jämmerlicher Hilflosigkeit gegenüber opferbereiten Fanatikern.
Das Massaker auf der Insel ist etwas anderes. Hier geht es um das Phänomen sogenannter „waffenfreier Zonen“, die wie ein Vakuum solche Täter magisch anziehen. Das war bei den School-Shootings so, bei den Morden auf den Flughäfen und jetzt wieder in Norwegen.
Strategien dagegen wären einfach, wie man so etwas macht, sieht man in Israel. Den meisten Menschen ist es natürlich kein angenehmer Gedanke, sich mit Selbstbewaffnung auseinanderzusetzen – aber wer sich wehrlos macht, wird daran verderben.
Aber all das will man nicht lernen, all das soll gar nicht gelernt werden, denn das würde ja wirklich helfen und solche Schreckenstaten verhindern können.
Politiker und Journalisten sind aber daran überhaupt nicht interessiert. Denen geht es in erster Linie um das Ausschlachten von Sensationen und um politische Aktionen.
Tatsächlich hätte der Zuwanderer-, Asylanten- und Islamistenindustrie nichts Besseres passieren können als dieser Massenmord in einem bis dahin so unauffälligen und friedlichen Land. Die Reaktionen haben das überdeutlich gemacht. Man hat diese Katastrophe blitzartig in eine Aktion zur weiteren Einschränkung der Meinungsfreiheit, zur weiteren Ausdehnung des Überwachungsstaates umfunktioniert. Willige Helfer haben sich sofort eingefunden, Gesetzesbastler, die schon lange auf eine so hervorragende Gelegenheit gewartet hatten, Panikjournalisten, Bolschewiken aller Schattierungen, Pseudo-Wissenschaftler mit einem schlecht unterdrücktem Sendungsbewußtsein, alle waren dabei.
Was lernen wir also? Alles was passiert, paßt ins Programm und was nicht paßt, wird passend gemacht. Besorgte Kritik wird zur Hetze, berechtigte Mahnungen zu rassistischen Angriffen, eine fragwürdige, aggressive Religion zum unantastbaren Heilsinstrument. Wir werden noch vorsichtiger werden müssen, mit allem was wir schreiben und sagen, der Blick über die Schulter wird zur lebenserhaltenden Angewohnheit. All das war schon da, es hat nur anders geheißen. Wir müssen nichts mehr lernen, die Lektion kennen wir schon recht gut.
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