Problemlösung – keine einfache Sache

Nach dem Schulmassaker in Florida vom 14.02.2018 ist in den USA einmal mehr die Debatte um ein schärferes Waffenrecht voll entbrannt.

Anders aber als durch Presse oder spendengestützte Organisationen postuliert, sehen viele Politiker der regierenden Republikaner das Problem nicht bei dem Schusswaffenbesitz als solchem, sondern in der Gesellschaft.

Gouverneur Matt Bevin (Kentucky-USA) benennt die gesellschaftlichen Probleme, die seiner Meinung nach für die Schulmassaker der letzten Jahre verantwortlich sind. Als Hauptgrund führt er hier die Verrohung der Gesellschaft an. In den Debatten, die in dem USA geführt werden, greift immer mehr der Slogan des gesellschaftlichen Todeskultes um sich. Hier nimmt Gouverneur Bevin durch die Blume gesprochen die Medien in die Pflicht. In dem Video kann man sehr gut die Argumentationskette folgen, bei dem der Gouverneur die Fragestellung des Reporters von der Frage nach der Schuld des Werkzeuges hin zu der gesellschaftlichen Sensationslust lenkt, die durch die Medien nach jedem größeren Ereignis noch befeuert wird.

Debatten zum Waffenrecht werden hierzulande ähnlich geführt – die Waffe ist schuld, also Waffenbesitz dämonisieren und immer neue Verbote fordern.
Das Recht auf Selbstverteidigung – unwichtig.

Schulmassaker in Florida – Polizei greift nicht ein

Am 14.02.2018 attackierte ein 19-jähriger mit Schusswaffen seine ehemalige High-School in Broward (Florida-USA) und tötete insgesamt 17 Personen.

Kurz nach seiner Verhaftung kam dann raus, dass der Täter bereits seit Jahren unter psychologischen Problemen litt und den Behörden wegen seiner Gewaltphantasien und Mordabsichten bekannt war. Diese blieben aber untätig und missachteten vorgeschriebene Protokolle, wie mit gewaltaffinen Personen, die offensichtlich an einer psychologischen Störung leiden, verfahren werden soll. Mittlerweile sind zwei Deputies, die in der Vergangenheit zu mehreren Einsätzen wegen des Täters oder dessen Bruders gerufen wurden, mit eingeschränktem Dienst belegt worden. Gegen die Beiden wird ermittelt.

Wie man jetzt aber aus der US-Presse erfährt, gab es aber auch während der Tat selbst einige Hilfssheriffs, die untätig blieben.

Zunächst ging man von nur einem einzelnen Deputy aus, der während der Schießerei nichts unternahm. Sheriff Scott Israel war auf der entsprechenden Pressekonferenz sichtlich wenig angetan von dem Verhalten seines Angestellten. Dieser wurde kurz danach zunächst suspendiert, quittierte dann aber von sich aus den Dienst. Mittlerweile steht der ehem. Polizist unter Personenschutz seiner ehem. Kollegen. Neueste Meldungen aber besagen, dass es insgesamt min. drei weitere Deputies gab, die es nach dem Eintreffen am Tatort vorzogen hinter ihren Einsatzfahrzeugen in Deckung zu gehen, während der 19-Jährige in der Schule weiter um sich schoss.

Während Aktivisten für ein schärferes Waffenrecht in den USA die Schießerei selbst für ihre Kampagne ausschlachten und mit hoch emotionalen Bildern und Apellen an die Öffentlichkeit gehen, stellt sich im Hinblick auf das eklatante Versagen der Behörden und Einsatzkräfte eine Frage, die auch hier in Deutschland gestellt werden muss:

Wer soll zukünftig die Zivilbevölkerung schützen, wenn die Behörden, die für die öffentliche Sicherheit zuständig sind, auf mehreren Ebene kollektiv versagen?

Quellen:

NY-Times: As Gunman Rampaged Through Florida School, Armed Deputy ‚Never Went In‘

FOX-News: Cop who didn’t enter school during Florida shooting resigns, has home guarded, is slammed as ‚coward‘ by Trump

The Hill: Additional deputies did not enter Florida high school during shooting

Tribunist: Four Deputies, Not One, Hid Outside of School During Mass Shooting According to New Report